„Es ist der allnächtliche Brauch einer jeden guten Mutter, nachdem die Kinder eingeschlafen sind, in deren Köpfen zu wühlen, um die Dinge für den nächsten Morgen wieder in Ordnung zu bringen und die vielen Posten wieder zurechtzurücken, die im Verlauf des Tages umhergeirrt sind. […] Es erinnert ein wenig an das Aufräumen von Schubladen. Du würdest sie auf ihren Knien vorfinden, nehme ich an, wie sie sich voller Freude über die Inhalte deiner Schublade beugt und sich fragt, wo um Himmelswillen du das Ding da aufgeschnappt hast, wie sie süße und weniger süße Entdeckungen macht, wie sie dies an ihre Wange schmiegt als sei es ein liebes Kätzchen und wie sie das eilig außer Sichtweite räumt. Wenn du morgens aufwachst, sind die Ungezogenheiten und bösen Leidenschaften, mit denen du zu Bett gegangen bist, ganz klein zusammengefaltet und sie liegen unten auf dem Grund deines Geistes und darüber sind deine schöneren Gedanken ausgebreitet – so stehen sie dir gut gelüftet zur Verfügung.“
(J. M. Barrie: Peter Pan, Kapitel 1)
„Er schläft wie ein Baby.“ So sagt man vielleicht über jemanden, der besonders entspannt, fest und friedlich schläft. Man verbindet damit Unschuld, Sorglosigkeit, Vertrauen, Geborgenheit.
In seinem Buch „Peter Pan“ stellt J. M. Barrie den Schlaf des Kindes in den Kontext der Gedankenordnung. Die Mutter sitzt bei jedem ihrer Kinder – nach der Reihe – am Bett und sortiert deren Gedanken. Morgens sind sie „aufgeräumt“ im doppelten Sinne des Wortes und sie können sich von ihrer besten Seite zeigen. Das, was also für ein Kind vielleicht zu Barries Zeiten (in England) besonders wichtig sein sollte – es sollte wohlerzogen sein, können diese Kinder voll erfüllen. Schlafstörung und Gedankenkarussell weiterlesen